Die Initiative SaferPhone will das Vorsorgeprinzip stärken, eine möglichst tiefe Strahlenbelastung erreichen und ein zukunftsfähiges Glasfasernetz fördern. Es ist höchste Zeit, die Sorgen der Bevölkerung ernst zu nehmen und den Schutz der Gesundheit vor der nichtionisierenden Strahlung in der Bundesverfassung zu verankern. Am 13.9.2022 beginnt die Unterschriftensammlung für die eidgenössische Initiative «Schutz vor Mobilfunkstrahlung – Fortschritt für Gesundheit und Umwelt (Saferphone-Initiative)». Das Initiativkomitee und das Unterstützungskomitee sind überparteilich zusammengesetzt. Die Initiative wird von der Partei der Grünen unterstützt und vom Verein Frequencia koordiniert.
PDF MEDIENMITTEILUNG VOM 12.09.2022
PDF REDETEXTE der Medienkonferenz vom 12.09.2022
Durch die Volksinitiative SaferPhone soll der Gesundheitsschutz vor der nichtionisierenden Strahlung (NIS), auch Elektrosmog genannt, in der Bundesverfassung verankert werden. Das Ziel der Initiative ist, mittels einer gesundheitsverträglichen und nachhaltigen Kommunikationsinfrastruktur die allgemeine Strahlenbelastung für Mensch, Tier und Umwelt gemäss Vorsorgeprinzip einzudämmen.
Die Praxiserfahrung zeigt, dass rund 10% der Bevölkerung mit Symptomen auf Mobilfunk reagieren, was die Umfrage des Schweizer Umweltpanels der ETH[1] Zürich von 2021 mit rund 7’000 Teilnehmenden bestätigt hat. Zudem fühlen sich 60% der Schweizer unzureichend vor Mobilfunkstrahlung geschützt und 40,5% an ihrem Wohnort belastet. Der landesweite Widerstand gegen Mobilfunksendeanlagen mit derzeit 3200 hängigen Baugesuchen bezeugt die Sorgen der Bevölkerung.
Mit zunehmender Digitalisierung sind wir auf dem Weg zur Gigabit-Gesellschaft. Das Smartphone ist mittlerweile das technische Objekt, das den meisten Menschen am nächsten steht. Dessen Strahlung und die von anderen drahtlosen Geräten kann reduziert werden.
Das Konzept des heutigen Mobilfunknetzes ist 30 Jahre alt. Ursprünglich war es für die mobile Kommunikation im Freien angelegt. Heute finden aber mehr als 80% der sogenannt mobilen Kommunikation aus Innenräumen heraus statt. Dabei läuft die Verbindung über eine Antenne, die draussen steht. Die Strahlung muss also durch Mauern, Betondecken und strahlungsblockierende Fensterscheiben dringen. Deshalb strahlen die Antennen so stark. Es ist, wie wenn wir genötigt wären, unser Zuhause bei zugezogenen Vorhängen mit übermässig hellen Strassenlaternen zu beleuchten.
Die Mobilfunkindustrie will den ursprünglich nach dem Vorsorgeprinzip festgelegten Grenzwert erhöht haben. Sie glaubt, den weiteren Ausbau des Telekommunikationsnetzes damit kurzfristig kostengünstiger zu realisieren als mit einer nachhaltigen Infrastruktur mit Glasfaser und kurzen Funkverbindungen.
In den nächsten Jahren wird das zu übertragende Datenvolumen zunehmen. Nun geht es darum, auf Übertragungswege zu setzen, die auch mittel- bis langfristig genügend Kapazität haben. Mit dem heutigen Grenzwert besteht genügend Spielraum für ein leistungsfähiges Netz – vorausgesetzt, man ist bereit, in eine nachhaltigere Gesamtlösung zu investieren. Mit der Grundversorgung über ein schnelles und emissionsarmes Festnetz lässt sich einiges an Datenvolumen übernehmen, was heute mit viel höherem Energieverbrauch per Funk übertragen wird.
Die Saferphone-Initiative will das Vorsorgeprinzip stärken. Für die Mobilfunkstrahlung soll dasselbe gelten wie für andere potenziell toxische Einflüsse, nämlich eine geringstmögliche Belastung. Die Initiative fördert eine nachhaltige Telekommunikation, ohne die Entwicklung der Datenübertragungstechnik zu behindern.
Die SaferPhone-Initiative fordert deshalb:
- Gesundheitsschutz bezüglich Elektrosmog in der Bundesverfassung verankern
- Schutz des Individuums vor Strahlenbelastung gewährleisten
- Funkfreie Techniken durch kabelbasierte Gebäudeversorgung fördern
- Klimaziele bei der Informations- und Kommunikationstechnik einhalten.
Bessere Verbindung – Bessere Gesundheit
[1] Schweizer Umweltpanel. Fünfte Erhebungswelle: 5G, ETH, 2021