Keine Spur von Gesundheitsschutz: Neue BAFU-Vollzugshilfe für adaptive Antennen dient allein dem 5G-Mobilfunknetz-Ausbau

Bundes-Expertengruppe räumte im Januar Gesundheitseffekte durch Antennen ein

Mit der Vollzugshilfe für den Ausbau des 5G-Netzes mit adaptiven Antennen wird ein Korrekturfaktor eingeführt. Die Mobilfunkbetreiber dürfen bei der Baueingabe eine fiktive, tiefere Strahlungsleistung angeben. Damit darf eine Antenne einen Smartphone-Nutzer mit bis zu 10-mal höheren Spitzenwerten anstrahlen, als es bisherige Antennen durften. Faktisch wird dadurch der Grenzwert (in Volt pro Meter) auf das fast Dreifache erhöht. Die Zusicherung des Bundes, dass der Grenzwert nicht erhöht werde, gilt also nur formal, nicht real. Dabei war die Strahlenbelastung schon bisher zu hoch. Gesundheitliche Probleme entstehen weit unterhalb der Grenzwerte, wie Fachleute und Umweltmediziner seit langem kritisieren.

Besonders jetzt, wo unsere Gesundheit im Zentrum steht, müsste jede Bemühung unternommen werden, die Strahlenbelastung stark zu verringern, wie dies die SaferPhone-Initiative fordert. Immer wieder wurde angemahnt, dass die stets steigenden Gesundheitskosten im Zusammenhang mit der zunehmenden Strahlenbelastung zu untersuchen seien. Im Januar 2021 hat die BERENIS, Beratende Expertengruppe nicht-ionisierende Strahlung des Bundes, einen Bericht zu oxidativem Stress durch elektromagnetische Felder (EMF) veröffentlicht der Gesundheitseffekte bestätigt.

Die langjährigen Erfahrungen von unabhängigen Fachleuten und Studien zeigen, dass gesundheitliche Auswirkungen der Strahlenbelastung der letzten 20 Jahre weit unterhalb des geltenden Grenzwerts von 4-6 V/m vorkommen. Es geht also nicht allein um die Frage, ob Grenzwerte eingehalten werden, sondern unter welcher realen Belastung unsere Gesundheit bereits angegriffen und geschädigt wird. Kritik an den bestehenden Grenzwerten ist daher weiterhin nötig, denn diese schützen den Menschen und die Natur nicht vor den biologischen Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung.

Das SaferPhone-Initiativkomitee stellt sich gegen die Einführung des «Korrekturfaktors» für adaptive Antennen, die damit trotz nominell unverändertem Grenzwert stärker strahlen dürfen als bisher erlaubt. Der massive Protest in der Bevölkerung ist das Ergebnis leidvoller Erfahrungen mit Mobilfunksendeanlagen, Smartphone-Nutzung und weiteren Strahlungsquellen. Diese wurden lange nicht ernst genug genommen.


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Pressekontakt
Deutsch: Peter Schlegel / 044 984 00 39
Französisch: Sonia Weil / 079 431 57 61


Links

Medienmitteilung

Mobilfunk: Die Vollzugshilfe für den Umgang mit adaptiven Antennen ist bereit (admin.ch)

Bundesamt für Umwelt (BAFU)

Mobilfunk: Vollzugshilfen zur NISV (admin.ch):

 Bundesamt für Kommunikation (BAKOM)

Mobile Kommunikation: Auf dem Weg zu 5G (admin.ch):

 Eidgenössisches Institut für Metrologie (METAS)

Messen im Bereich der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) (metas.ch):



 

SaferPhone-Initiative: Ein nachhaltiges Mobilfunknetz muss die Strahlenbelastung massiv senken

Anlässlich der Einführung von 5G ist der Zeitpunkt für eine Weichenstellung hinsichtlich des Netzausbaus gekommen. Mit der Volksinitiative «SaferPhone» sollen die rechtlichen Voraussetzungen für eine zukunftsweisende Weiterentwicklung der Mobilfunkstruktur und des damit verbundenen Glasfaserausbaus geschaffen werden. Gefordert ist eine Strahlenreduktion dank konsequenter Trennung von Innen- und Aussenraumversorgung. Auf dieser Grundlage stellen sie sich gegen die Einführung sogenannter Korrekturfaktoren für adaptive Antennen. Der Korrekturfaktor ermöglicht, dass adaptive Antennen trotz nominell unveränderter Grenzwerte stärker strahlen können als bisher erlaubt.

«Wir können das stetige Wachstum der Strahlenbelastung nicht zulassen. Statt das Mobilfunknetz nach altem Konzept weiter auszubauen, gilt es, den Netzausbau zukunftstauglich weiterzuentwickeln», so die Position des Safer-Phone-Initiativkomitees. Durch die Volksinitiative soll der Schutz der Gesundheit vor Elektrosmog, insbesondere Mobilfunkstrahlung, in der Bundesverfassung verankert und dank einer strahlungsarmen Infrastruktur garantiert werden.

Das Komitee und die UnterstützerInnen der Initiative, deren offizieller Titel «Für ein Kommunikationsnetz mit mehr Schutz und weniger Strahlung» lautet, bestehen aus einem Zusammenschluss von ParlamentarierInnen, MedizinerInnen, Fachleuten und Menschen mit zivilgesellschaftlichem Engagement. Umweltärztliche Praxis, Erfahrungen aufgrund professioneller Messungen bei zahlreichen Betroffenen sowie vertiefte Kenntnisse der internationalen wissenschaftlichen Studienlage geben ihnen die nötige Sicherheit in der Beurteilung der Strahlungsrisiken.

Autor: SaferPhone-InitiativeQuelle: www.saferphone-initiative.chOriginalsprache: DeutschVeröffentlicht: 22.02.2021
Autor: SaferPhone-InitiativeQuelle: www.saferphone-initiative.chOriginalsprache: DeutschVeröffentlicht: 22.02.2021

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